Augen auf beim Welpenkauf – oder was man als Welpenkäufer wissen sollte!
Was es heißt Züchter zu sein oder einfach mal hinter die Kulissen geschaut!
Es wurde in letzter Zeit erfreulicherweise in Rundfunk, Fernsehen und Zeitungen versucht Aufklärungsarbeit zu leisten, aber meiner Meinung nach noch nicht genug. Im Umgang mit
den Welpeninteressenten stellt sich immer wieder heraus, daß da noch ein gewaltiger Informationsbedarf ist.
Die meistgestellte Frage der Hundeinteressenten ist: "Sind Sie Züchter oder Hobbyzüchter?"
1. Züchter das sind Menschen die aus Liebe (Hobby ist eine Tätigkeit die man gerne ausübt) und mit Sachverstand Hunde züchten
2. Vermehrer
da hat man halt nicht auf die Hündin aufgepaßt und schon war es passiert oder die Hundebesitzer wollten wirklich nur mal einen Wurf und dies ohne großen Papierkram
3. Massenzüchter hier handelt es sich bestimmt nicht um Züchter sondern Vermehrer professioneller Art! Die Hündinnen werden bei jeder Hitze belegt und haben keine Ruhephase
und keine menschliche Zuwendung!
4. Hundehändler das sind die schlimmsten, es handelt sich hier um kalte und berechnende Menschen, die nur ihren Profit im Auge haben und denen nicht das Wohl der Tiere am
Herzen liegt. Hier werden die Hunde zum Teil aus Osteuropa aufgekauft, ob krank oder gesund, das ist diesen Leuten völlig egal.
Diese Menschen haben den größten Anteil am Hundeelend und auch die Käufer tragen dazu bei, wenn sie diesen Menschen Hunde abkaufen.Denn wenn diese Menschen keinen Absatz mehr
finden, würde sich dasProblem Hundehandel in kürzester Zeit von selber lösen.
So nun hätten wir die erste Frage geklärt, hier geht es um Züchter die, ihr Hobby "Hundezucht" lieben und leben.
Jeder Züchter fängt mal klein an. Man hat sich in eine Rasse verliebt und der erste Rassehund kommt ins Haus. In den meisten Fällen hält man Kontakt zu dem Vorbesitzer
(Züchter) und wird langsam aber sicher mit dem Virus "Hundezucht" infiziert.
Es werden Hundeausstellungen besucht. Die können noch so weit sein, man nimmt die Strapazen auf sich und fährt an den Wochenenden in der Weltgeschichte umher, damit jeder
mitbekommt was für einen tollen Hund man hat. Dieses kostet alles viel Zeit und Geld, aber es ist ja unser Hobby. Und wie heißt es so schön: Man läßt sich sein Hobby was kosten!
Irgendwann fällt der Entschluß (bestärkt von Zuchtrichtern und anderen Züchtern): von unserem schönen Hund sollte man doch Babys haben. Zu diesem Zweck tritt man in einen
Verein ein um sich dort professionellen Rat zu holen. Die Hündin muß verschiedene Gesundheitschecks bestehen und wird danach, wenn alles klappt, zuchttauglich geschrieben. Auch das ist wieder mit viel Zeit- und
Geldaufwand verbunden.
Durch die eine Zuchthündin kommt mit der Zeit immer mal wieder ein Hund dazu. Dies hat zur Folge: Urlaub wie ihn "Otto Normalverbraucher" machen kann fällt flach.
Man hat auf einmal auch keinen englischen Rasen mehr, der Garten ist jetzt hundegerecht. Manche Bekannte bleiben plötzlich weg, da es im Haus nicht mehr ganz so kultiviert zugeht wie in einem
"Nichtzüchter-Haushalt". Die vielen durchwachten Nächte am Lager der werfenden Hündin noch nicht gezählt. Die Sonntage verbringt man damit, auf wildfremde Menschen zu warten, die Termine ausmachen um die
Rasse kennen zu lernen oder die Welpen zu besichtigen und sehr oft dann ohne abzusagen doch nicht erscheinen.
Nun kommt das Thema: Zuchtrüden. Irgendwo müssen ja auch die Rüden herkommen. Am Anfang geht man, bzw. fährt man, zu den Deckrüden. Hat man den Platz und kann es sich leisten,
wird man als Züchter auch gezwungen sein, sich einen oder mehrere Rüden zu halten, besonders dann, wenn man mehrere Zuchthündinnen hat, insbesondere dann, wenn man eine Rasse züchtet, die keine sehr große Population
und Verbreitung hat.
Zuchtrüden zu halten ist eine sehr aufwendige Angelegenheit. Ein Züchter der eigene Rüden hält, ist bestimmt nicht einfach nur zu bequem um zu fremden Deckrüden zu
fahren. Im Gegenteil, es ist viel einfacher mit seiner Zuchthündin zum Deckrüden zu fahren:
Hier möchte ich nur einige Vorteile ohne eigene Zuchtrüden aufzählen
- Es kommen nur einmal im Jahr die Fahrtkosten, die damit vorhandenen Strapazen die man auf sich nehmt und die Deckgebühren auf den Züchter zu.
- Man hat keinen Streß mit Rüden und Hündinnen, die rund ums Jahr unter einem Dach leben.
- Wenn die Hündinnen läufig werden, müssen die Hunde nicht getrennt gehalten werden. (Man möchte ja keine ungewollten Welpen haben!).
- Kostenersparnis durch räumliche Getrennthaltung von Hündinnen und Rüden
- - Hier sind dann wiederum Räumlichkeiten gefragt.
- - Mehr Kosten an Heizung, Wasser, Strom und Arbeitsaufwand (Zimmer sauber halten etc.)
- Also Sie sehen, es ist nicht so einfach, Züchter zu sein.
Was sollten der Welpenkäufer beachten!
Die Amerikaner sagen "to adopt a dog", "einen Hund adoptieren". Dies ist richtig. Man muß sich vor dem Welpenkauf entscheiden, ob man für einen Hund genug
Zeit, Geld und Durchsetzungsvermögen hat. Und man sollte sich auch vorher über die rassetypischen Eigenschaften, Ernährung und Pflegeaufwand informieren.
Denken Sie schliesslich auch daran, dass Sie als Adoptivelter(n) für solch so ein kleiner Kerl +ca- 15 Jahre Lebenspartner sind
Als Welpenkäufer sollten sie immer einen Blick auf das Umfeld werfen. Nicht aus Mitleid einen Hund kaufen! Dieser macht eventuell nur Platz für mehr Leid! Wenn man einen
Welpen aus übler Herkunft kauft, unterstützt man damit nicht nur seine Peiniger, sondern holt sich oft viele Probleme ins Haus.
Wichtig ist: Lassen Sie sich die Elterntiere zeigen. Der "Vater" muß nicht immer beim Züchter leben, aber wenn die "Mutter" nicht gezeigt werden kann, dann
Hände weg!
Wenn es Ihnen möglich, ist besuchen Sie Ihren Welpen mehrmals vor der Übergabe.
Wichtig ist für einen Welpenkäufer immer auch ein Blick auf das Umfeld, auf die Mutterhündin und auch eine genaue Betrachtung der Papiere. Da diese aber teilweise erst einige
Zeit nach der Welpenübergabe zur Verfügung stehen, sollte man sich in dem "Welpenkaufvertrag" klar und eindeutig bestätigen lassen, daß es sich bei dem Welpen auch tatsächlich um einen Welpen einer Hündin
handelt, die im Besitz dieses Züchters ist. Dies geht dann später auch aus den Papieren hervor. Sehr hilfreich ist auch, daß man sich auf jeden Fall von der Züchterin oder von dem Züchter den Wurfabnahmebericht des
betreffenden Vereins zeigen läßt. Dieses Formular ist immer zur Abgabe der Welpen fertig und auch beim Züchter vorhanden. Es zeigt auch auf, daß es sich um einen ordnungsgemäßen Wurf handelt. Die Zuchtbuchnummern
sind darin enthalten sowie vom Zuchtwart oder Tierarzt festgestellte Mängel! Ein guter Züchter wird diese Formulare auf Wunsch, wenn nicht schon von sich aus, vorzeigen. Sollten diese Formulare "nicht
vorhanden" sein, ist Vorsicht angebracht! Hier gibt es absolut keine Ausflüchte oder Ausreden!
Welpenkauf ist nicht nur Vertrauenssache, sondern auch eine Verpflichtung zur Sorgfalt für eben den Welpenkäufer!
Ein so auf den Menschen ausgerichteter Hund, wie der Tibet Spaniel, gehört nicht in einen Zwinger, gleich, ob im Haus oder draußen. Es spielt keine Rolle, wie man dieses
"Gefängnis" auch immer nennen mag, auch eine so genannte Hundevilla. Es bleibt letztlich immer ein Zwinger! Wenn Welpen so aufgezogen werden, ist es kein Wunder, wenn so ein bedauernswertes Tier
Verhaltensstörungen zeigt.
Ein kleiner Hinweis für Welpeninteressenten, man muß sich auch hier grundsätzlich das Umfeld der Welpen und der erwachsenen Hunde ansehen. So sollte man unbedingt darauf
achten, ob im Wohnbereich z.B. ein Wassernapf, ein Freßnapf oder auch ein oder mehrere Körbchen zur Verfügung stehen. Vorsicht ist immer dann geboten, wenn alles zu steril ist oder draußen ein Zwinger vorhanden ist
und von Hundevilla gesprochen wird! Also sollte man sich auch ruhig mal im Garten umsehen, ein guter Züchter hat nichts dagegen, wenn danach gefragt wird! Ein Tibet Spaniel gehört ins Haus, zu seinen Menschen, dies
gilt ganz besonders für Welpen. Gerade Welpen brauchen Wärme und Zuneigung aus ihrem Umfeld, also von ihren Menschen. Es kann daher auch nicht angehen, dass Züchter 8 Stunden am Tag zur Arbeit gehen und Hündin
und Welpen sich selbst überlassen und vielleicht am Tag einmal der Nachbar die Hündin zum Gassi gehen raus läßt!
Sie sehen, es gibt viel zu beachten. Daher prüfen Sie im Vorfeld, bevor Sie sich für einen Hund entscheiden: paßt die Rasse zu mir und kann ich dem Hund gerecht werden.
Merke Mensch: der Hund möchte 15 bis 17 Jahre Dein Freund und Begleiter sein!
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